Nachstehende Angaben zeigen lediglich wo in Österreich Kampfhandlungen stattgefunden haben und demnach diese Gebiete eine bestimmte Kampfmittelbelastung aufweisen können. Die Angaben erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Wo fand der Luftkrieg statt?

Grundsätzlich in ganz Österreich! Am häufigsten in Bereichen um kriegswichtige Industriestandorte und Verkehrswege, Eisenbahnanlagen, Brücken, etc.

Am 06.04.1941 fand der erste Luftangriff des 2. Weltkrieges auf österreichischem Gebiet statt. Drei yugoslawische Jagdbomber flogen bis Graz und warfen 7 Bomben über der Stadt ab. Bei diesem Luftangriff starb eine Person.

Am 13.08.1943 begann die United States Army Air Force, kurz USAAF, mit ihen Luftangriffen auf österreichische Städte, Industireanlagen und kriegswichtige Nachschubverbindungen. 

Bis zum Kriegsende wurden über 3.000 Luftangriffe auf österreichische Orte von den Amerikanern, Engländern, Russen, Franzosen und im Zuge des deutschen Truppenrückzugs auch von der deutschen Luftwaffe geflogen.

Bei diesen Luftangriffen wurden etwa 120.000 Tonnen Bomben aller Kaliber abgeworfen.  Daraus lässt sich schließen, dass etwa 450.000 bis 600.000 Stück Bomben abgeworfen wurden. Im Mittel über die Kriegsjahre gerechnet gingen etwa 13% aller abgeworfenen Bomben blind. Ein Teil dieser Blindgänger wurde unmittelbar nach den Angriffen entschärft und entsorgt, ein weiterer Teil wurde bei nachfolgenden Bombenangriffen zur Explosion gebracht, seit dem Kriegsende werden immer wieder weitere gefunden, entschärft und entsorgt, jedoch die restlichen Bombenblindgänger, etwa 3% bis 6% liegen heute noch immer -zu allermeist- unbekannt im Boden.

Bombenblindgängerfunde bezündert mit chemischen Langzeitzünder

In nachstehender Tabelle wurden alle bis dato recherchierten Bombenblindgängerfunde bezündert mit LZZ angeführt. Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da während des Krieges und in den ersten Jahren danach keine Aufzeichnungen über Bombenentschärfungen existieren.

Bei den in o. a. Tabelle rot gekennzeichneten Funden von Bombenblindgängern, bezündert mit Langzeitzündern, handelt es sich um unwillkürliche Selbstzündungen, ohne direktem menschlichen Einwirken auf das Kriegsrelikt.

Wo fand der Bodenkrieg statt?

Anfang 1945 kam nach den Rückzugsgefechten der Wehrmacht auf ungarischem und slowakischem Gebiet der Bodenkrieg nach Österreich.

Am 29. 03.1945 eroberte die Rote Armee die Grenzstädte Köszeg und Szombathhely und überschritt die Grenze nach Österreich. Von Südosten kommend drängte die Rote Armee mit aller Kraft nach Wien. Nördlich von Wien war für die 2. Ukrainische Front das Ölfeld von Matzen ein vorrangiges Ziel.

Am 10.04.1945 fand an der Bahnstrecke Stadlau – Marchegg auf Höhe von Raasdorf eines der letzten großen Panzergefechte statt an dem sich auch die Deutsche Flak mit ihren 8,8 cm Geschützen am Bodenkampf intensiv beteiligte